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Prof. Menge FAQ-Archiv2019-03-24T15:08:16+01:00

Prof. Dr. med.
Michael Menge

Prof Menge FAQ-Archiv:

  • Oberflächenersatz der Hüfte (Kappenprothesen)
  • Kurzschaftprothesen für die Hüfte
  • Knieprothese
1. Was ist ein Oberflächenersatz am Hüftgelenk?2019-03-23T15:24:15+01:00

Eigentlich ist die Arthrose eine Knorpelkrankheit und bei Verlust des Knorpels wäre der Ersatz nur des Knorpels die Behandlung der Wahl. Wenn auch die neuen Verfahren zur Knorpelzüchtung erfolgversprechend erscheinen, reichen die bisherigen Möglichkeiten nicht aus, die gesamte lastübertragende Fläche eines Gelenkes zu ersetzen.
Schon in den Anfängen des Gelenkersatzes des Hüftgelenkes versuchte man, den Knochen mit künstlichen Materialien zu überziehen. Bisher scheiterten die Verfahren an den unzulänglichen Eigenschaften der künstlichen Oberflächen, die entweder für die hohen Belastungen nicht stabil genug waren oder aber zu hohen Verschleiß mit entsprechenden Folgen führten. Erst die Einführung der Metall-Metall-Paarung in den Oberflächenersatz der Hüfte durch Derek McMinn konnten zuverlässige mittelfristige Erfolge nachgewiesen werden. Die auch in der herkömmlichen Endoprothetik der Hüfte erprobten Materialien aus Kobalt-Chrom-Legierungen halten bisher den natürlichen Belastungen ausreichend Stand.

2. Warum wird von einigen Ärzten der Oberflächenersatz der Hüfte empfohlen?2019-03-23T15:23:42+01:00

Die langfristige Verbindung lebenden Knochens mit künstlichen Materialien ist aus verschiedenen Gründen zeitlich begrenzt. Materialverschleiß und/oder Umbauvorgänge in der lebenden Substanz führen langfristig zur Lockerung der eingesetzten Kunstgelenke. Wenn dann ein Wechsel des Kunstgelenkes erfolgen muss, sind die knöchernen Lager der Prothesenteile oft so stark geschädigt oder verändert, dass das folgende Kunstgelenk schlechtere Langzeitaussichten besitzt. Oberflächenersatzprothesen führen meist nicht zur Verschlechterung der Knochenstruktur, so dass bei der Wechseloperation noch bessere Verhältnisse der knöchernen Strukturen vorliegen als nach Scheitern von Prothesen mit Stielen. Dies gilt sowohl für den Oberflächen-ersatz von Hüfte und Knie wie auch für die sog. Kurzschaftprothesen.

3. Welche Vorteile bietet der Oberflächenersatz?2019-03-23T15:23:05+01:00

Wird bei der ersten Operation nur die Oberfläche ersetzt, bleiben die angrenzenden Strukturen des Knochens funktionell und anatomisch intakt. Dies gilt auch für die sensiblen Strukturen des Gelenksystems, so dass die vergleichsweise schnelle Erholung der Funktionsfähigkeit des Gelenkes schon allein dadurch verständlich wird. Auch für die schon in früheren Lebensaltern erforderlichen Operationen ergibt sich aus der Erhaltung der natürlichen Nachbarstrukturen der Vorteil, bei einem evtl. notwendig werdenden Wechsel des Oberflächengelenkes genügend intakten Knochen für eine Standardprothese zu erhalten.

4. Welche Nachteile hat der Oberflächenersatz der Hüfte?2019-03-23T15:22:33+01:00

Zunächst sind die Langzeitergebnisse noch nicht bekannt. Derek McMinn hat die ersten Implantationen 1991 durchgeführt, in größeren Stückzahlen wird der Oberflächenersatz der Hüfte erst seit etwa 1996 verwendet. Eigene 10-Jahres-Ergebnisse bestätigen unsere anfänglichen Hoffnungen. Vom Abrieb her wäre eine mechanisch Haltbarkeit über 30 Jahre dagegen denkbar.
Allerdings bestehen gegen den Oberflächenersatz der Hüfte berechtigte Bedenken:
Neben den „üblichen“ Risiken (Thrombose, Embolie, Blutung, Nervenschaden, Entzündung, Lockerung, Ausrenkung etc., siehe „Das Kleingedruckte“) weisen die Oberflächenprothesen einige Nachteile auf, die gegen eine kritiklose allgemeine Verwendung sprechen:

  1. Häufigste spezielle Komplikation ist der in den ersten 10 Wochen nach der Operation mögliche Schenkelhalsbruch. Die Häufigkeit von etwa 0,5% entspricht allerdings dem Bruchrisiko bei Standardprothesen. Eine entsprechende Entlastung für die ersten Wochen und eine vorsichtige Rehabilitation erscheint daher notwendig (Gehstöcke, kein Krafttraining, keine Übungen gegen Widerstand oder am langen Hebel).
  2. Selten ist auch das Absterben des Knochens unter der Hüftkappe (0,5%), das innerhalb von ein bis zwei Jahren zum Abrutschen der Kappe führen kann.
  3. Immer wieder wird vor dem metallischen Abrieb gewarnt, der durch die Oberflächenkorrosion und die Reibung im Metall-Metall-Gelenk entsteht. Die winzigen Abriebpartikel werden im Körper entweder in bestimmten Zellen aufgenommen und gespeichert oder aber auch chemisch angegriffen und gelöst, so dass erhöhte Blutspiegel von Kobalt und Chrom die Folge sind. Bisher konnte der Verdacht auf eine Keimschädigung oder ein Langzeitrisiko, z. B. hinsichtlich einer Tumorförderung nicht nachgewiesen werden. Langzeitstudien an Metall-Metall-Gelenken aus den 60-er Jahren sprechen gegen ein Tumorrisiko durch Metallabrieb.
  4. Bedenken bestehen auch wegen denkbarer allergischer Reaktionen auf Metallabrieb. Eindeutige Daten konnten bisher nicht erarbeitet werden (Stand 2009), das Risiko dürfte aber sehr gering sein, sehr selten wird, fast nur bei Frauen, eine Überempfindlichkeit mit chronisch entzündlichen Veränderungen an der Gelenkschleimhaut beobachtet. Hautteste auf Allergie gegen Kobalt oder Chrom lassen nicht auf mögliche Reaktionen im Körper schließen und sind daher vor einer Operation nicht zu empfehlen. Alternative Werkstoffe (Keramik) sind nicht verfügbar, besser verträgliche, wie Titan, nicht stabil genug.
5. Die Bewegungsumfang des Gelenks nach einer Kappenprothese soll größer sein als nach herkömmlichen Hüftprothesen – Stimmt das?2019-03-23T15:21:53+01:00

Die Hüfte ist ein Kugelgelenk, bei der sich eine Kugel in einer etwa halbkugeligen Pfanne so weit bewegen kann, bis dass der Prothesenhals an den Pfannenrand anschlägt. Daraus ergibt sich die Bedeutung des Verhältnisses zwischen Kugel- und Schenkelhalsdurchmesser: Beträgt bei einer Standardprothese und einer Kugel von 28 mm Durchmesser ein Bewegungsumfang von ca. 124°, bei einer Kugel von 32 mm einer von ca. 135°, so erscheint sich ein Vorteil von großen Kugeln zu ergeben. Dies trifft dann zu, wenn der Hals der metallischen Standardprothese weiter so dünn bleibt wie bei der herkömmlichen Standardprothese, also bei einer sog. Großkopfversorgung.

Bei der Kappenprothese bleibt aber der natürliche und relativ dicke Schenkelhals bestehen, so dass es zu einem früheren Anschlag kommen kann. Schont man den Knochen in der alten Hüftpfanne und verwendet die kleinste mögliche Pfanne, wird man auch den kleinstmöglichen Kugelkopf verwenden. Der Bewegungsumfang eines solchen Oberflächen-gelenkes beträgt dann nur etwa 90°, bei weiterem Bewegungsausschlag wird der Schenkelhals am Pfannenrand anschlagen und evtl. die Hüftkopfkappe etwas aus dem Gelenk heraushebeln, was z.B. in einem unguten Gefühl und manchmal einem Klicken im Gelenk führen wird. Kurz – ein Oberflächenersatz hat einen kleineren Bewegungsumfang als eine Standardprothese. Klinische Vergleichuntersuchungen zeigen allerdings keine wesentlichen Nachteile der Kappenprothesen.

6. Bestehen Unterschiede zwischen den verschiedenen Kappenprothesen einzelner Hersteller für das Hüftgelenk?2019-03-23T15:21:07+01:00

Alle Oberflächenersatzprothesen bestehen aus Legierungen von Kobalt, Chrom und Molybdän mit einem Kohlenstoffzusatz, der durch die Bildung von Karbiden die Stabilität des Materials bewirkt. Weitere wichtige Merkmale hinsichtlich der Langzeitstabilität sind Rundheit und Gelenkspalt („Clearance“). Bisher bestehen nur im australischen Endoprothesenregister Hinweise darauf, dass manche Kappensysteme ein höheres Risiko besitzen. Die Wahl eines Produktes richtet sich daher nach den klinischen Resultaten aus den verfügbaren Quellen und dem verfügbaren Spezialinstrumentarium, dass eine geringe Traumatisierung bei der Operation erlaubt (minimal invasive Technik).

7. Was muss bei der Nachbehandlung berücksichtigt werden?2019-03-23T15:20:35+01:00

Die wichtigste Komplikation besteht in einem Schenkelhalsbruch in den ersten postoperativen Wochen. Ursache sind möglicherweise die mechanische Schwächung des Knochens durch die notwendigen operativen Maßnahmen oder die Ermüdungsbrüche der Knochenbälkchen durch die Belastung des Schenkelhalses in den ersten Wochen, in denen die das Hüftgelenk übergreifende Muskulatur die Biegebelastungen des Schenkelhalses noch nicht kompensieren kann. Für sechs Wochen ist ein Krafttraining daher zu unterlassen, für längere Gehstrecken sollten zwei Unterarmgehstützen verwendet werden. Autofahren ist wegen der noch bestehenden Koordinationsschwäche für sechs Wochen nicht erlaubt. Bitte sprechen Sie die postoperativen Einschränkungen mit Ihrem behandelnden Arzt im Einzelnen ab.

8. Unter welchen Voraussetzungen ist ein Oberflächenersatz des Hüftgelenkes möglich?2019-03-23T15:20:04+01:00

Der Oberflächenersatz ersetzt nur den Knorpel. Ist der Knochen unter dem Knorpel in Form oder Struktur wesentlich geschädigt, ist ein Oberflächenersatz durch eine Kappenprothese oft nicht mehr möglich. In solchen Fällen, wenn z.B. eine Dysplasiecoxarthrose, eine ausgedehnte Hüftkopfnekrose oder ein Zustand nach Epiphysenlösung vorliegt, muss im Einzelfall nach Röntgenbild oder gar erast intraoperativ entschieden werden. Bitte legen Sie Ihre aktuellen Röntgenbilder Ihrem Arzt vor, ein Kernspintomogramm ist nur selten erforderlichmehr möglich. In solchen Fällen, wenn z.B. eine Dysplasiecoxarthrose, eine ausgedehnte Hüftkopfnekrose oder ein Zustand nach Epiphysenlösung vorliegt, muss im Einzelfall nach Röntgenbild oder gar erast intraoperativ entschieden werden. Bitte legen Sie Ihre aktuellen Röntgenbilder Ihrem Arzt vor, ein Kernspintomogramm ist nur selten erforderlich.

9. Bis zu welchem Alter ist ein Oberflächenersatz möglich?2019-03-23T15:19:10+01:00

Wie sich aus den oben geschilderten Sachverhalten ergibt, stellt die Kappenprothese eine ideale Lösung für jüngere Patienten dar, die wahrscheinlich mit nur einer Prothese aufgrund der noch langen Lebenserwartung nicht auskommen. Der Oberflächenersatz ist sozusagen als „Vorprothese“ anzusehen. Für ältere Patienten stellen die bisherigen Hüftprothesen ausgezeichnete und sichere Implantate dar, wenn auch das Alter alleine keine Grenze für den Oberflächenersatz darstellt. Große Knochendefekte oder eine fortgeschrittene Osteoporose sprechen gegen den Oberflächenersatz. Die Entscheidung für oder gegen die Kappenprothese sollte mit Ihrem Arzt besprochen werden.

10. Muss ich mit zusätzlichen Kosten für die Kappenprothese rechnen?2019-03-23T15:18:32+01:00

Die in Deutschland gültigen Vergütungssysteme für Hüftprothesen („diagnosis related groups, DRG’s) sehen für die Sachkosten (Implantate) und die Personalkosten im Operationssaal einen definierten Betrag vor. Kappenprothesen sind wesentlich teurer als Standardprothesen. Viele Krankenhäuser lehnen daher den Einsatz der Kappenprothesen zum Regelsatz der DRG’s ab und verlangen zusätzlich Entgelte im Sinne einer „Wahlleistung Implantat“ ab. Fragen Sie vorher im Krankenhaus Ihrer Wahl nach den Zusatzkosten. Auch die privaten Krankenkassen honorieren den besonderen ärztlichen Einsatz (Operationsdauer, technische Schwierigkeit) nicht, so dass möglicherweise, je nach Krankenkasse, Eigenanteile an der Arztrechnung bleiben.

11. Ist die Kappenprothese eine „minimal invasive“ Operation?2019-03-23T15:17:53+01:00

Da der Hüftkopf bei dieser Methode erhalten bleibt, ist der Zugang zur Pfanne technisch wesentlich schwieriger und der Eingriff erfordert bei entsprechenden Weichteilverhältnissen einen längeren Schnitt. In der Regel ist ein minimal invasiver Zugang mit Hautschnittlängen von 10 bis 15cm möglich. Der Blutverlust ist minimal, Eigenblut oder Transfusionen sind meist nicht notwendig.

1. Was versteht man unter einer Kurzschaftprothese?2019-03-23T15:15:03+01:00

Hüftprothesen können nach dem Ort der Fixierung des Oberschenkelersatzes in drei Gruppen eingeteilt werden. Wird nur die Oberfläche ersetzt, wie z. B. durch eine Kappenprothese, spricht man von einer „epiphysären“ Prothese (die Prothese wird auf der Oberfläche des gelenktragenden Abschnittes des Oberschenkelknochens befestigt). Herkömmliche Prothesen reichen mit ihrem Stiel weit in den Markraum des Oberschenkels, also die Diaphyse, hinein, können als als diaphysäre Hüftprothesen bezeichnet werden. Folge des weit nach unten verlegten Lastübergangs auf den Knochen sind relativ häufig natürliche Anpassungvorgänge des lebenden Knochens: Die oberen Abschnitte des Knochens werden vom Druck entlastet und der Knochen bildet sich etwas zurück.

Dies ist im Allgemeinen unbedenklich, falls es im Lauf der Jahre aber dann doch zu der Notwendigkeit einer Erneuerung des Gelenkes kommt, kann die Knochenqualität im oberen Abschnitt des Oberschenkels so schlecht werden, dass eine neue Prothese nur unter Schwierigkeiten verankert werden kann. Für jüngere Patienten, die mit einiger Wahrscheinlichkeit im weiteren Verlauf des Lebens noch eine Erneuerung der prothetischen Versorgung benötigen, haben sich seit längerem Prothesen bewährt, die eine Entlastung des gelenknahen Knochens konstruktionsbedingt vermeiden: Sie werden nur mit einem sehr kurzen Schaft im obersten Bereich den Oberschenkelknochens (der „Metaphyse“) fixiert. Diese metaphysären Prothesen werden auch als Kurzschaft- oder Schenkelhalsprothesen bezeichnet.

2. Warum wird von einigen Ärzten eine Kurzschaftprothese für die Hüfte empfohlen?2019-03-23T15:14:25+01:00

Die langfristige Verbindung lebenden Knochens mit künstlichen Materialien ist aus verschiedenen Gründen zeitlich begrenzt. Materialverschleiß und/oder Umbauvorgänge in der lebenden Substanz führen langfristig zur Lockerung der eingesetzten Kunstgelenke. Wenn dann ein Wechsel des Kunstgelenkes erfolgen muss, sind die knöchernen Lager der Prothesenteile oft so stark geschädigt oder verändert, dass das folgende Kunstgelenk schlechtere Zukunftsaussichten besitzt. Kurzschaftprothesen führen meist nicht zu den ausgedehnten Veränderungen mit Verschlechterung der Knochenstruktur, so dass bei der Wechseloperation noch bessere Verhältnisse der knöchernen Strukturen vorliegen als nach Scheitern von Prothesen mit langen Stielen.

3.Welche Vorteile bietet eine Kurzschaftprothese?2019-03-23T15:13:49+01:00

Wird bei der ersten Operation die Last zwangsläufig in die Region oberhalb der ersten Muskelansätze eingeleitet, bleiben die angrenzenden Strukturen des Knochens funktionell und anatomisch intakt. Für die Hüftpatienten, die schon in früheren Lebensaltern eine Operation benötigen, ergibt sich aus der Erhaltung der natürlichen Nachbarstrukturen der Vorteil, bei einem evtl. notwendig werdenden Wechsel des Oberflächengelenkes intakte Abschnitte der gelenktragenden Knochen für eine Standardprothese zu erhalten.

4. Was muß bei der Nachbehandlung berücksichtigt werden?2019-03-23T15:13:11+01:00

Die Einheilung der Prothese in den Knochen ist ein natürlicher, Zeit benötigender Vorgang. Extreme Belastungen, die zur Verformung des elastischen Knochens führen, können die Einheilung stören und sind daher in den ersten 6 bis 8 postoperativen Wochen zu meiden. Für sechs Wochen sind alle Kraftübungen daher zu unterlassen, auf längeren Gehstrecken sollten zwei Unterarmgehstützen verwendet werden. Autofahren ist wegen der noch bestehenden Koordinationsschwäche für sechs Wochen nicht erlaubt. Bitte sprechen Sie die postoperativen Einschränkungen mit Ihrem behandelnden Arzt im Einzelnen ab.

5. Unter welchen Voraussetzungen ist eine Kurzschaftprothese möglich?2019-03-23T15:12:14+01:00

Die Kurzschaftprothese kann auch bei Deformitäten des Oberschenkel-knochens, z.B. nach Brüchen, Voroperationen oder nach eitrigen Entzündungen des Knochens in den tieferen Abschnitten des Oberschenkelknochens eingesetzt werden. Sie ist daher bei solchen Zuständen die Prothese der Wahl. In Einzelfall muss nach Röntgenbild entschieden werden. Bitte legen Sie Ihre Röntgenbilder dem operierendem Arzt vor.

6. Bis zu welchem Alter ist eine Kurzschaftprothese möglich?2019-03-23T15:11:35+01:00

Wie sich aus den oben geschilderten Sachverhalten ergibt, stellt die Kurzschaftprothese eine Lösung für jüngere Patienten dar, die wahrscheinlich mit nur einer Prothese aufgrund der noch langen Lebenserwartung nicht auskommen. Die Kurzschaftprothese ist sozusagen als „Vorprothese“ anzusehen. Für Patienten über 65 Jahren stellen die bisherigen Hüftprothesen ausgezeichnete und sichere Implantate dar. Die Entscheidung für oder gegen die Kurzschaftprothese sollte im Einzelfall mit dem operierendem Arzt besprochen werden.

7. Ist die Kurzschaftprothese eine „minimal invasive“ Operation?2019-03-23T15:10:56+01:00

Eine kleine Prothese heißt nicht automatisch auch „kleinere“ Operation. Der Einsatz einer Kurzschaftprothese stellt eine schwierige Operation dar, die nur in speziellen und in dieser Methode erfahrenen Kliniken durchgeführt werden sollte.

1. Gibt es wesentliche Neuerungen bei den Knieprothesen?2019-03-23T15:09:35+01:00

Die wesentlichen Entwicklungen stammen aus den 60-er und 70-er Jahren: Durchgesetzt haben sich die Oberflächenendoprothesen, entweder als Ersatz nur der erkrankten Seite des Kniegelenks („Schlitten“) oder als totaler Oberflächenersatz. Diesen gibt es mit oder ohne Ersatz der Kniescheiben-rückfläche. Der Vorteil des Kniescheibenersatzes besteht in einer besseren Belastbarkeit beim Treppensteigen oder beim Aufstehen aus dem Sitzen. Wir führen daher in der Regel den Kniescheibenersatz durch. Der Nachteil des Kniescheinbenersatzes, die mögliche Lockerung eben dieses Implantates, scheint unserer Erfahrung nach im Vergleich zur besseren Funktion das Risiko mehr als auszugleichen.

Künstliche Kniegelenke mit langen Stielen und fester Achse werden bei uns nur bei Wechseloperationen bei erheblichen Zerstörungen des Knochens oder bei weitgehendem Verlust des Kapsel-Band-Apparates eingesetzt.

Neuerungen betreffen im Wesentlichen die Geometrie der Prothesen-gleitflächen und die Oberflächen der Prothesenteile, wobei dadurch bisher kein wesentlicher Vorteil für den Patienten nachgewiesen werden konnte.

Auch die Vorteile der computergesteuerten Navigation des Einsetzens der Prothesenteile, nämlich die nachweisbar präzisere Achsausrichtung, wird durch längere Operationszeiten, größere Wunden und höhere Kosten des Edingriffs belastet, wobei eine längere Haltbarkeit oder bessere Funktion bisher nicht nachgewiesen werden konnte

2. Die Schlittenprothesen sollen sich früher lockern, stimmt das?2019-03-23T15:09:11+01:00

Nach zehn Jahren ist die erneute Operation bei Schlittenprothesen mit ca. 10% häufiger notwendig als bei Totalprothesen (ca. 6%). Dies liegt jedoch vorwiegend daran, dass die Arthrose im nicht ersetzten Kniegelenksanteil zunehmen kann und so der Umbau auf eine Totalprothese notwendig wird. Bei jüngeren Patienten wird man aber den Zeitgewinn durch eine Schlittenprothese nutzen wollen, so lange keine Gegenanzeigen für den Schlitten (z. B. Übergewicht, Osteoporose, bereits deutliche arthrotische Veränderungen im übrigen Knie) vorliegen. Vorteil der Schlittenprothese sind die Möglichkeiten des minimal invasiven Operationsverfahrens mit nur kurzer stationärer Verweildauer und die in der Regel bessere Beweglichkeit nach der Operation

3. Wie groß ist das Bewegungsausmaß nach der Operation?2019-03-23T15:09:01+01:00

Bei Schlittenprothesen kann die Beweglichkeit wieder fast voll hergestellt werden, wobei die Dauer der präoperativen Einschränkung der Beugefähigkeit natürlich oft eine begrenzende Rolle spielt. Die Wiederherstellung einer bereits verlorengegangenen Streckfähigkeit ist schwerer zu erreichen.

Beim totalen Oberflächenersatz ist die Beugefähigkeit oft stärker beschränkt, manche Patienten erreichen nur noch 90 bis 110° Beugung.

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